Lambertusfest


Ursprung

Der Ursprung des Festes ist bereits mehr als zweihundert Jahre alt. Woher das öffentliche Sing- und Tanzspiel um die mit viel Grün und den geschmückten dreibeinigen Pyramiden kommt, liegt aber im Dunkeln. Erklärungsversuche allerdings gibt es mehrere: Allen voran ist natürlich an das Patronatsfest des heiligen Lambert, Bischof von Maastricht und Patron der Stadt- und Marktkirche St. Lamberti in Münster, zu denken, welches am 18. September gefeiert wird.

Doch auch alte Handwerker-Traditionen werden als Ursprung des fröhlichen Treibens in der Dämmerung nicht ausgeschlossen: Am Lambertustag wurde die Sommerarbeitszeit der Handwerker für Herbst und Winter um eineinhalb Stunden gekürzt – wenn das kein Grund zum Feiern war! Es wird aber auch darüber berichtet, dass am 18. September durchs frühere Dunkelwerden wieder Kerzen beim Arbeiten angezündet werden mussten. Sogar altgermanische Traditionen oder eine regionale Umformung anderer Tanzfeste sind im Gespräch.

Ursprünglich war das Lambertusspiel wohl ein Fest der Erwachsenen, die nach der Erntezeit und der damit verbundenen Arbeit ein Fest feierten, das spät bis in die Nacht gehen konnte und bei dem es recht ausgelassen zuging. Das war der Obrigkeit ein Dorn im Auge und ein Grund das Fest zu verbieten.

Das Lambertusfest heute

Mit dem Wiederaufleben der Lambertustradition hat sich das Festgeschehen verändert. Jetzt ist es ein Fest und ein Spiel für die Kinder. Zu Beginn der dunkleren Jahreszeit ziehen die Kinder mit ihren Laternen zur geschmückten Lambertuspyramide  und  gehen singend im Kreis um die Pyramide. Dabei  stehen alte und traditionsreiche Lieder im Mittelpunkt des Geschehens.

In Lüdinghausen wurde das Lambertusspiel in der ganzen Stadt gefeiert, so z.B. im Struck, am „scharfen „Eck“ (Mühlenstrasse-Hermannstrasse), am Münstertor und selbstverständlich auch an der Mühlenpaot.

Im Struck und an der Mühlenpaot wird dieses Fest auch heute noch regelmäßig im September gefeiert. Seit einigen Jahren laufen die Kinder mit ihren Laternen vom Mühlenpaotbrunnen und musikalischer Begleitung von Spielmannszug oder Brass Band zum Marienkindergarten an der Kolpingstrasse.

Hier ziehen die Kinder zunächst um die Lambertuspyramiede, dann werden die alten traditionellen Lieder wie: „Der Herr der schickt den Jäger aus“ und „Guter Freund ich frage dir“ gesungen. Zum Höhepunkt des Festes wird das Bauernspiel aufgeführt. Im Wechselgesang in plattdeutscher Sprache wird der Bauer begrüßt, der sich dann eine Frau, einen Knecht, eine Magd und ein Kind sucht. Anschließend sucht sich der Bauer noch ein Pferd und bekommt zum Schluß einen Schubs, sodaß er hinfällt.

Bevor die Kinder nach dem Bauernspiel nach Hause gehen, bekommen sie noch eine kleine Süßigkeit geschenkt.